Hans Tilkowski (1935 - 2020) Das Wichtigste im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen (Albert Schweizer)
Hans Tilkowski(1935 - 2020) Das Wichtigste im Lebensind die Spuren von Liebe,die wir hinterlassen, wenn  wir gehen(Albert Schweizer)
Ich wurde am 12. Juli 1935 in Husen, einem Dortmunder Vorort als Sohn eines Bergmanns geboren. Schon sehr früh bemerkte mein Vater mein besonderes Talent, mit dem Ball umzugehen. Dies war auch der Anlass dafür, dass ich bereits mit 11 Jahren beim SV Dortmun-Husen die Fussballschuhe schnürte. Ich blieb drei Jahre bei diesem Verein, um dann mein Glück bei dem Landesligisten SuS Kaiserau zu suchen. In Kaiserau entdeckte man schnell, mit wieviel Ehrgeiz ich z wischen den Pfosten stand. 1956 bewegte Fritz Langner mich dazu, vom SuS Kaiserau nach Westfalia Herne zu wechseln. Westfalia Herne war damals ein nicht unbedeutender Verein und so nutzte ich diese Gelegenheit. Es dauerte nicht lange, bis auch Bundestrainer Sepp Herberger auf mich aufmerksam wurde.

Bei dem Länderspiel Holland - Deutschland am 3. April 1957 stand ich zum ersten Mal in Amsterdam für Deutschland im Tor. Die Holländer verloren auf eigenem Boden 2:1. Mein erstes internationales Fussballturnier hattte ich bei der WM 1962 in Chile, und erlebte dabei zugleich meine größte Enttäuschung. Meine Hoffnung bei dieser WM als Nummer eins aufzutreten war sehr groß, zumal ich schon bei einigen Länderspielen für Deutschland das Tor sauber gehalten hatte. Dennoch wurde der jüngere Wolfgang Fahrian vorgezogen. Ein Grund für mich, um ersteinmal einen Bogen um Sepp Herberger und die Nationalmannschaft zu machen. Erst zwei Jahre später, am 1. Januar 1964, stand ich gegen Algerien erstmals wieder für Deutschland im Tor.

In der Zwischenzeit hatte ich auch mein Herner Trikot an den Nagel gehängt und spielte seit 1963 für Borussia Dortmund. 1965 wurde ich mit den Dortmundern deutscher Pokalsieger. Im selben Jahr wurde ich von den deutschen Sportjournalisten als erster Torwart der Geschichte, zum Fußballer des Jahres gewählt.

1966 gewann ich mit Borussia Dortmund den Europapokal und war die Nummer 1 bei der WM in England. Eine WM, dessen Ausgang in die Fußballgeschichte eingehen würde, was ich damals aber noch nicht wusste.

1967 wechselte ich zur Eintracht Frankfurt und am 8. April 1967 stand ich bei dem Europameisterschaftsspiel Deutschland - Albanien zum letzten Mal für Deutschland zwischen den Pfosten. 1969 beendete ich meine Karriere in der Bundesliga. Zwischen 1957 und 1967 stand ich 39mal für Deutschland im Tor und wurde für den Sieg im Europapokal 1966 mit dem silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. 1970 meine Weg als Trainer bei 1860 München. Es folgten Trainerzeiten beim 1. FC Nürnberg, Werder Bremen, AEK Athen und Saarbrücken.

Seit einigen Jahren engagiere ich mich in diversen Benefiz-Veranstaltungen zugunsten einer Vielzahl von Organisationen wie z.B. dem Friedensdorf International, für das ich auch Botschafter bin. Für meine dauerhaften Einsätze im sozialen Bereich wurde ich 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
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Hans Tilkowski